Die Informations- und Diskussionsplattform zur neuen JVA in Rottweil am Esch


Justizvollzugsanstalt Berlin-Heidering

Justizminister Stickelberger, Staatsrätin Erler und Oberbürgermeister Ralf Broß haben am 13. November die Justizvollzugsanstalt Berlin-Heidering in Großbeeren besucht. Die JVA gilt als eine der modernsten Gefängnisse in ganz Europa. Die Besuchergruppe aus Baden-Württemberg verspricht sich Anregungen für den Bau der neuen JVA in Rottweil. In enger Abstimmung mit der Stadt soll in Rottweil eine moderne Anstalt nach neuesten nationalen und internationalen Standards errichtet werden.

Die Handschrift des Architekten Josef Hohensinn, den wir ja vor dem Bürgerentscheid eingeladen hatten, seine Ideen für einen modernen und humanen Strafvollzug in der Rottweiler Stadthalle bei der Bürgerinfo zu präsentieren, ist in der gesamten Anstalt sichtbar. Die Architektur spricht eine klare Sprache: Sie will der Resozialisierung der Inhaftierten dienen. Helle Räume und Grünflächen wirken Depressionen entgegen, der Wohngruppenvollzug, in dem die Häftlinge ihr Sozialverhalten trainieren können, wird erfolgreich praktiziert. Gute Beschäftigungs-, Weiterbildungs- und Sportangebote eröffnen den Straftätern Perspektiven für ein geordnetes Leben für die Zeit nach der Haft und damit die Basis für eine gelungene Resozialisierung mit möglichst geringen Rückfallquoten. Gleichzeitig ist in der Anstalt ein hochmodernes und überzeugendes Sicherheitskonzept umgesetzt. Fortschrittlicher Strafvollzug, eine moderne und ansprechende Architektur sowie hohe Sicherheitsstandards sind also gut miteinander vereinbar. „Ich hoffe, dass viele der Anregungen, die wir aus der JVA Heidering mitgenommen haben, in den Auslobungstext des Architektenwettbewerbs für die neue JVA Rottweil einfließen werden. Dann sind wir mit dem Besuch unserem Ziel, dass die JVA Rottweil eine Anstalt mit landesweitem Modellcharakter für einen zukunftsweisenden Strafvollzug wird, ein gutes Stück näher gekommen“, so OB Ralf Broß nach dem Besuch.

Hie die Eindrücke der Rottweiler Delegation im Einzelnen:

  • Heidering wirkt aufgrund der Beschränkung auf eine dreigeschossige Bauweise und  eine geschickter Ausnutzung der Topografie weniger mächtig im Vergleich zur JVA Offenburg
  • Die X-förmige Anordnung der drei Unterbringungsbereiche, die dezente Farbgebung, Fassadengestaltung und die ansprechend gestalteten Außenanlagen nehmen der Gesamtanlage die Strenge
  • Die Doppelzaunanlage erlaubt (im Gegensatz zu einer Mauer) Aus- und Durchblicke in die Landschaft
  • Erschlossen wird die JVA durch einen zentralen Verbindungsgang: Diese Achse verbindet sämtliche Bereiche und ist funktional und insbesondere gestalterisch überzeugend: eine helle, mit großen Glasflächen lichtdurchflutete Passage, die überall Einblicke in ansprechend gestaltete Innenhöfe (Pausenhöfe) und die landschaftsgärtnerisch gestalteten Außenbereiche zulässt
  • Die Haftbereiche (72 Einzelräume pro Geschoss) wirken durch die x-förmige Anordnung mit Aufenthalts- und Fitnessbereichen überschaubarer und wohnlicher als bei einer konventionellen Anordnung in einer Front
  • Insgesamt wurde versucht, durch geschickte Farb- und Materialwahl eine möglichst angenehme Innenraumatmosphäre zu schaffen
  • Überall spürbar ist die gelungene Einbindung der Freiflächen nach innen durch entsprechende Fensterflächen und Blickbezüge
  • Eindrucksvoll auch die sehr gut ausgestattete Sporthalle und die Sportplätze im Freibereich
  • Im gesamten Anlagenbereich gibt es Freibereiche mit zahlreichen Baum- und Gehölzpflanzungen (was man auf den Fotos, die wir gemacht haben aber leider nicht gut erkennen kann, weil die erst zwei Jahre alt und im November ohne Laub sind)

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