Matthias Nagel, Anstaltsleiter der JVA Rottweil über das Thema Sicherheit
In den bestehenden Gefängnissen im Raum Rottweil wurde in der Vergangenheit viel in die baulich – technische, organisatorische und soziale Sicherheit investiert. In den letzten 5 Jahren kam es daher lediglich zu einem einzigen Ausbruch zweier Gefangener aus der Justizvollzugsanstalt Rottweil.
Eine Verbesserung der Sicherheit ist jedoch am alten Standort aus strukturellen Gründen baulich-technisch kaum mehr möglich.
Eine modern konzipierte Vollzugsanstalt auf einem ausreichend großen Gelände stellt einen weiteren Sicherheitsgewinn dar, der sowohl nach Außen durch komplett umlaufende Einfriedungen und Vorfeldflächen als auch nach Innen durch eine konsequentere Trennungsmöglichkeit verschiedener Gefangenengruppen Verbesserungen für Gefangene und Mitarbeiter erbringt.
Der jetzige bauliche Zuschnitt – die Vorderfront des Gebäudes ist gleichzeitig Teil der Außenmauer – begünstigt vor allem den unerwünschten Informationsaustausch mit Personen außerhalb der Anstalt. Gleichzeitig fehlen vor dem Gebäude ausreichende Freiflächen, was wiederum das Hineinwerfen unerlaubter Gegenstände begünstigt, seien es Drogen oder Mobiltelefone.
Als Konsequenz daraus müssen deshalb derzeit die Außenfenster in den Gefangenenbereichen verblendet und für entsprechende Kontrollen der Hofflächen mehr Personal aufgewandt werden, Maßnahmen die Gefangene und Mitarbeiter belasten und damit andere Zielsetzungen der Vollzugsanstalt eher behindern als fördern.
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