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Meinung: Gemeindereferent Michael Leibrecht und Pfarrerin Esther Kuhn-Luz , Gefängnisseelsorge

Ein Beitrag aus Sicht der Gefängnisseelsorge

Leibrecht-und-Kuhn-LuzDie Gefangenen zu besuchen gehört aus christlicher Sicht zu einem der „ Werke der Barmherzigkeit“. So ist die evangelische und katholische Gefängnisseelsorge entstanden.

Wir – Gemeindereferent Michael Leibrecht und Pfarrerin Esther Kuhn-Luz – besuchen jede Woche Menschen im Gefängnis in Rottweil und führen dort Gespräche. Wir treffen dabei auf sehr unterschiedliche Menschen – so wie auch Menschen außerhalb des Gefängnisses unterschiedlich sind. Alle sind in irgendeiner Weise nach dem Gesetz schuldig geworden und warten auf ihr Urteil oder verbüßen ihre Strafe. Für viele ist die Zeit im Gefängnis auch eine Zeit zu überlegen, wie es nach der Haft anders weiter gehen kann. Um mit Schuld umgehen zu können und fähig zu einem Neuanfang zu werden ist es notwendig, auch während der Haft Gespräche führen zu können. Dazu gehören auch die Angehörigen. Dass die Freundin, die Ehefrau, die Kinder, die Eltern u.a. ihre Beziehungen zu den Häftlingen aufrecht erhalten, ist für die Resozialisierung der Gefangenen von großer Bedeutung. Sie muss schon während des Gefängnisaufenthaltes beginnen.

Menschen, die nach ihrer Haft wieder in ihren Alltag zurückkommen, sind Menschen, die ihre Strafe verbüßt haben – und wieder wie andere ihrer Arbeit und ihrem Familienleben nachgehen können sollten.

Menschen in Haft sind Menschen, die zur Gesellschaft dazu gehören – und dringend den Kontakt zu ihren Angehörigen brauchen. Die Gefangenen werden aus den Gegenden Konstanz, Waldshut-Tiengen und Rottweil kommen.

Die Diskussion um den richtigen Standort der JVA Rottweil hat viele Facetten. Uns ist es wichtig, dass dabei auch die Seite der Angehörigen gesehen wird. Sie sollten eine reelle Chance haben, ihre Familienmitglieder besuchen zu können – in einer Infrastruktur, die Besuche möglich macht.

 

Gemeindereferent Michael Leibrecht und Pfarrerin Esther Kuhn-Luz , Mai 2015

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